Die Finanzierung des ÖPNV über den „steuerlichen Querverbund“
Für den Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) sind die Kommunen als sogenannte „Aufgabenträger“ zuständig. Das sind vor allem Städte oder Landkreise. Den ÖPNV in Augsburg hat die Stadt Augsburg an die Stadtwerke Augsburg (swa) im Zuge einer „Betrauung“ übertragen.
Die swa organisieren den ÖPNV mit Bussen und Straßenbahnen in Augsburg und übernehmen die Finanzierung im sogenannten „steuerlichen Querverbund“. Denn der ÖPNV ist ein Defizitgeschäft, nur ein Teil der Kosten kann durch die Einnahmen aus Ticketverkäufen, also durch die Fahrgäste gedeckt werden. Der größte Teil der Ausgaben wird durch die Gewinne der swa aus anderen Bereichen bezahlt, insbesondere aus dem Energievertrieb.
Das Defizit des Nahverkehrs wird somit innerhalb der swa ausgeglichen. Der Haushalt der Stadt Augsburg wird damit nicht belastet. Nach diesem Modell der Betrauung der Stadtwerke durch die Stadt wird auch in den meisten anderen deutschen Städten der Nahverkehr organisiert und finanziert.
Der ÖPNV in Augsburg kostet rund 188 Millionen Euro pro Jahr
Rund 188 Millionen Euro kostet der öffentliche Nahverkehr mit Bussen und Straßenbahnen der swa pro Jahr (Stand 2023). Fast Dreiviertel der Ausgaben entfallen auf Personalkosten sowie insbesondere auf Investitionen in die Mobilitätswende, etwa für den Erhalt und den Neubau von Linien sowie den Unterhalt und die Neubeschaffung von Fahrzeugen.
Ticketverkäufe decken nur rund 30 Prozent der ÖPNV-Kosten
Den Hauptteil des ÖPNV-Defizits tragen die swa selbst, rund 40 Prozent. Nur knapp ein Drittel der Kosten werden durch Ticketverkäufe und damit durch die Fahrgäste direkt gedeckt. 20 Prozent werden durch Zuschüsse von Bund und Land für die Investitionen in das Liniennetz oder Fahrzeugneubeschaffungen bezahlt.