Ulmer Straße: Alle Gleise sind verlegt, viele Herausforderungen beim Leitungsbau
Nach zwei Monaten Bauzeit haben die Stadtwerke Augsburg (swa) auf der Ulmer Straße alle Gleise verlegt. Insgesamt 930 Meter Gleise werden nun in Beton eingebettet, um die Straßenbahntrasse der swa fertigzustellen. Damit ist ein weiterer Meilenstein auf der Baustelle geschafft und die Bauarbeiten liegen weiterhin im Zeitplan. Noch bis 15. November bleibt die Ulmer Straße für Bauarbeiten gesperrt. Denn neben der Erneuerung der 44 Jahre alten Straßenbahntrassen werden weitere Sanierungen und Erneuerungen im Leitungsbau erledigt. Trotz einiger Überraschungen im Boden arbeiten die swa mit den beteiligten Baufirmen mit Hochdruck, um die Bauarbeiten im Zeitplan fertigzustellen. Schließlich stellt die Baustelle für Anwohnende und Geschäfte eine große Belastung dar.
Insgesamt werden in der Ulmer Straße zwischen Wertachbrücke und Helmut-Haller-Platz rund 565 Meter Gas- und 285 Meter Wasserleitungen ausgetauscht und neu verlegt. Zudem erneuern die swa im Zuge der Bauarbeiten mehr als 70 Gas- und Wasserhausanschlüsse. Da der Leitungsbau im laufenden Betrieb stattfindet und die Anwohnerinnen und Anwohner weiterhin mit Energie versorgt bleiben, werden die neuen Leitungen zunächst parallel zu den alten gebaut. Erst dann können nach und nach die Hausanschlüsse neu angeschlossen werden, was eine präzise Zeitplanung erfordert. Auch für die Zukunft wird vorgesorgt: Über neu verlegte Leerrohre lassen sich Stromkabel bei Bedarf einfacher austauschen, zudem können Gebäude in der Ulmer Straße künftig über diese Lehrrohre an die Fernwärmeversorgung angeschlossen werden.
Während die Bauarbeiten für die neue Straßenbahntrasse rund 70 Zentimeter unter der Oberfläche stattfinden, muss für neue Leitungen, Leerrohre und neue Hausanschlüsse tiefer gegraben werden. Nach über 40 Jahren seit den letzten Bauarbeiten in der Ulmer Straße bringen die Arbeiten einige Herausforderungen mit sich. „In rund 1,5 Metern Tiefe haben wir beispielsweise tonnenschwere Betonfundamente gefunden, die wir erst einmal herausbrechen mussten, bevor wir die geplanten Arbeiten fortführen konnten“, erklärt Ulrich Binswanger, zuständiger Meister bei den swa für die Baustelle in der Ulmer Straße. „Teilweise mussten die Betonfundamente von Hand abgebrochen werden, da sie unter anderem zum Schutz von Leitungen dienen und somit vorsichtig behandelt werden müssen. Das war mit einem erheblichen Zeitaufwand verbunden.“
Und auch bei der Erneuerung der Leitungen kam es zu unvorhergesehenen Funden. Auf Höhe der bestehenden Abwasserkanäle wurden einige Hausentwässerungskanäle zur Ableitung von Regenwasser gefunden, die nicht in den Plänen eingezeichnet waren. Um neue Leerrohre zu verlegen und zu verschweißen, mussten diese zunächst abgebrochen und anschließend ersetzt werden.
Eine weitere Herausforderung stellt die Enge der Baustelle dar. Wegen der beengten Straßenverhältnisse wird die Ulmer Straße während der Bauzeit für den Durchgangsverkehr gesperrt. Nachdem eine Fahrspur für Feuerwehr und Rettungskräfte freigehalten werden muss, kann immer nur in einer Straßenseite gearbeitet werden. Zudem bleiben Hauseingänge und Zugänge zu den Geschäften erhalten. Für die Baumaschinen bleibt somit wenig Platz, was eine sehr detaillierte Abstimmung der einzelnen Baumaßnahmen erforderlich macht. Trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen können die Bauarbeiten wie geplant Mitte November beendet werden. Die Geschäfte in der Ulmer Straße sind durchgängig erreichbar und haben zu den üblichen Öffnungszeiten geöffnet.