Wasser sparen – aber richtig
Beim Trinkwassergebrauch sind wir Deutschen vorbildliche Spitzensparer. Aber wir nutzen noch viel mehr Wasser – und hier kann man schon beim Einkaufen Wasser sparen.
Beim Trinkwassergebrauch sind wir Deutschen vorbildliche Spitzensparer. Jeder Deutsche verbraucht laut Statistischem Bundesamt pro Tag fast 130 Liter Wasser (Stand 2022), etwa fürs Duschen, Putzen und zum Trinken. Aber wir nutzen noch viel mehr Wasser – das Wasser, das für die Produktion von Nahrung und anderen Gütern gebraucht wird. Berücksichtigt man auch diesen sogenannten virtuellen Wasserverbrauch, so konsumiert einer aktuellen Untersuchung im Auftrag des Umweltbundesamts jeder von uns rund 7.200 Liter Wasser am Tag (Stand 2022) - umgerechnet so viel wie 48 Badewannen. Und damit sind wir aufs Ganze gesehen Spitzenverbraucher.
Virtuelles Wasser
Virtuelles oder latentes Wasser bezeichnet die gesamte Wassermenge, die zur Erzeugung eines Produkts erforderlich ist. Auch das indirekt verbrauchte Wasser geht in diesen Wert ein. Damit bei uns letztendlich ein Steak auf dem Teller liegt, müssen beispielsweise nicht nur die Rinder getränkt, sondern auch ihre Futterpflanzen bewässert werden.
Wir verbrauchen weltweit Wasser
Erdbeeren aus Spanien, Trauben aus Südafrika, Rindfleisch aus Argentinien, Soja-Futtermittel aus Brasilien – in den Erzeugerländern wird wertvolles Wasser verbraucht, um für uns Waren herzustellen. Solange der Wasserhaushalt dort nicht gestört wird, ist das nicht weiter schlimm. Wenn der Inhalt unseres Einkaufkorbs aber nicht nachhaltig produziert wurde, kann dies mitverantwortlich für den Wassermangel im Erzeugerland sein – wir verbrauchen Wasser, das dann vor Ort fehlt.
Regional kaufen hilft Wasser sparen
Ein bewusster Umgang mit Trinkwasser sollte selbstverständlich sein, zum Verschwenden ist es viel zu schade. Es ist aber weder ökologisch nicht ökonomisch sinnvoll, beim täglichen Trinkwassergebrauch übertrieben sparsam zu sein. Da frisches Wasser sich nicht über weite Entfernungen transportieren lässt, können wir mit dem gesparten Wasser leider auch nicht die Menschen in Wassermangelgebieten versorgen. Sinnvoll dagegen ist es, wasserbewusst einzukaufen. Damit sparen Sie Wasser dort, wo es wirklich benötigt wird. Folgende Tipps können dabei helfen:
- Nutzen Sie Produkte aus ökologischem Anbau. Hier ist die Produktion schon wegen der oftmals geschlossenen Rohstoffkreisläufe deutlich wasserschonender.
- Kaufen Sie bevorzugt Obst und Gemüse der Saison. Im Winter angebotene Tomaten und Erdbeeren beispielsweise stammen häufig aus Wassermangelgebieten.
- Wählen Sie nach Möglichkeit regionale Produkte. Mit ihren vergleichsweise kurzen Transportwegen belasten sie die Wasserbilanz und das Klima weniger stark.
- Verzichten Sie auf übermäßigen Fleischgenuss. Für die Produktion von Fleisch wird besonders viel Wasser benötigt.
Foto: swa/Bernd Jaufmann