Von der Pferdebahn zur Mobilitätsdrehscheibe: Umstieg Kö
Am Königsplatz laufen die Mobilitäts-Fäden der swa zusammen. Doch schon seit 1905 ist er Dreh- und Angelpunkt des Stadtverkehrs und hat sich im Laufe der Jahre immer wieder gewandelt und an die Zeit angepasst.
Der Königsplatz in Augsburg, kurz Kö, ist das Zentrum der Mobilität. Und das schon seit über 100 Jahren. Hier kommen alle Busse und Straßenbahnen der Stadtwerke Augsburg (swa) an und fahren in alle Himmelsrichtungen wieder davon. Doch das war nicht immer so. Zunächst war der Ludwigsplatz (heute Rathausplatz) der Umsteigepunkt für die Augsburger. Der Auslöser, dass der Kö zu seiner Funktion kam, war der Abriss des Gögginger Tors im Jahr 1862, beauftragt von König Max II. Dadurch war die Altstadt mit dem Hauptbahnhof (Fertigstellung 1846) direkt verbunden.
Ein Platz zu Ehren des Königs
1869 wurde der damals parkähnlich angelegte Gögginger-Tor-Platz in Königsplatz umbenannt. Dies geschah zu Ehren König Ludwigs II., der die endgültige Aufhebung der Festungseigenschaft Augsburgs und somit den Abriss aller mittelalterlichen Befestigungsanlagen gestattet hatte. Seine Bedeutung als Dreh- und Angelpunkt des Stadtverkehrs erlangte der Kö jedoch erst 1905. Grund war die breite Schneise, die die neue Bürgermeister-Fischer-Straße zum Moritzplatz geschlagen hatte. Der Kö, an dem nun drei Trambahnlinien zusammenliefen, löste den Ludwigsplatz als Umsteigezentrum der Straßenbahn ab.
Verkehrsaufkommen am Kö steigt
1914 wurde am Königsplatz eine Wartehalle für die Fahrgäste angelegt. Anfang der 30er Jahre gab es dann die ersten Umbaupläne für den Kö.
Realisiert wurde die Umgestaltung des Platzes allerdings erst 1976/77. Die Probleme waren damals ähnlich wie heute. Der Knotenpunkt Kö war dem immens gestiegenen Verkehrsaufkommen schon lange nicht mehr gewachsen, es musste eine neue Lösung gefunden werden. Am Ende stand die Verlagerung der Tram- und Bushaltestellen in ein Areal abseits des bis dahin genutzten Geländes. Da der Königsplatz jedoch längst wieder aus allen Nähten platzte, wurde er als Teilprojekt der Mobilitätsdrehscheibe Augsburg erneut umgebaut und an die heutigen Anforderungen des 21. Jahrhunderts angepasst.
Das neue Umsteigedreieck
Ausgangspunkt und Herzstück des umfassenden Innenstadtumbaus war die verkehrliche Neuordnung und städtebauliche Aufwertung des Königsplatzes. Das Umsteigedreieck bildet das Zentrum für eine zukunftsfähige Mobilität in Augsburg. Rund 100.000 Menschen sind täglich am Kö mit Bus und Straßenbahn unterwegs.
Deshalb wurde das Haltestellendreieck ab Februar 2012 neugestaltet und erweitert. Den modernen Kö sieht man seit Dezember 2013 mit dem leuchtenden Glaspavillon und seinem weit ausragenden Dach bereits von Weitem leuchten. Der imposante Kö zeigt die Bedeutung des Nahverkehrs für die Stadt. Mit dem angrenzenden Kö-Park wurde eine neue Grünfläche mitten in der Stadt gewonnen, die über den mittlerweile autofreien Platz direkt in die Fußgängerzone übergeht.
Fotos: swa