Von der Pferdebahn zur Mobilitätsdrehscheibe: Augsburgs erster Bahnhof
Moderne trifft Geschichte. Das gilt für einen Teil des Straßenbahnbetriebshofs der Stadtwerke Augsburg (swa), denn die modernen Straßenbahnen stehen über Nacht in einer der ältesten Bahnhofshallen Deutschlands.
Augsburgs erste Bahnhofshalle wurde vor 181 Jahren, am 4. Oktober 1840, mit dem ersten Zug von München nach Augsburg eingeweiht. Seit 101 Jahren gehört diese historische Halle zum Straßenbahnbetriebshof der swa.
Erster Großstadtbahnhof Deutschlands
Es war eine der ersten Eisenbahnverbindungen Deutschlands, die Strecke München-Augsburg. Und so ist auch der damalige Augsburger Bahnhof aus dem Jahr 1840, der älteste, heute noch erhaltene Großstadtbahnhof auf deutschem Boden. Schon sechs Jahre später, 1846, hat er prompt ausgedient, als der heutige Hauptbahnhof als neuer Durchgangsbahnhof in Betrieb ging. Kurze Zeit noch für den Umschlag von Gütern genutzt, hat sich schließlich das Militär des ehemaligen Bahnhofs bemächtigt und nutzte ihn als Reithalle.
Nach dem Ersten Weltkrieg war auch diese Verwendung hinfällig und die Stadt Augsburg kaufte die Halle und machte daraus einen Straßenbahnbetriebshof. Zwischen 1995 und 2000 wurden die Gebäude um die historische Halle erweitert und erneuert, zum heutigen, modernen Straßenbahnbetriebshof.
Fotos:
swa / Thomas Hosemann
swa / Zehntausendgrad
Die Geschichte steckt im Dachstuhl
Doch wer vor der Wagenhalle steht, sieht: Hier gibt es ein wahrlich historisches Gebäude. Noch deutlicher wird das im Inneren. Die swa dürften den einzige Straßenbahnbetriebshof mit einem derart außergewöhnlichen und beeindruckenden Dachstuhl haben. Weil die swa ihre historischen Kleinode hüten und pflegen, wird die Halle samt Dachstuhl denkmalgerecht bewahrt, wie etwa auch das historische Wasserwerk am Hochablass oder das Gaswerk.