Trinkwasser für die Zukunft

Horizontalfilterbrunnen gewinnen natürlich gefiltertes Trinkwasser aus rund 20 Metern Tiefe. Mit ihrem neuen Brunnen in der Meringerau investieren die swa vier Millionen Euro für die Trinkwasserversorgung der Zukunft.

Trinkwasser für die Zukunft: Die Stadtwerke Augsburg (swa) haben im Trinkwasserschutzgebiet im Süden Augsburg ihren neuen Horizontalfilterbrunnen 820 in Betrieb genommen. Damit reagieren die swa auf die Herausforderungen des Klimawandels und sichern die Augsburger Trinkwasserversorgung für die kommenden Generationen. „Wir sind in Augsburg gesegnet mit zum einen ausreichend, zum anderen hervorragendem Trinkwasser bester Qualität“, erklärt swa-Geschäftsführer Rainer Nauerz. Das sei jedoch nicht selbstverständlich. „Wir tun viel dafür, seit Jahrzehnten.“ In den Zeiten des Klimawandels zahle sich das jetzt aus. „Wir müssen aber weiterhin mit Weitsicht vorsorgen, um das Trinkwasser für kommende Generationen zu sichern.“

Horizontalfilterbrunnen gewinnen Trinkwasser in Zeiten des Klimawandels

„Immer häufiger prasselt Starkregen auf die Erde nieder“, erklärt dazu der swa Geschäftsbereichsleiter Wasser Florian Killer einer der Folgen des Klimawandels. „Diese Wassermassen versickern dann so schnell, dass das Wasser von den oberen Bodenschichten nicht ausreichend gefiltert werden kann“, so Killer. Deshalb reichen die neuen Horizontalfilterbrunnen rund 20 Meter in die Tiefe, statt nur zehn bis zwölf Meter. Killer: „In etwas tieferen Schichten ist es durch die Sandschichten wieder natürlich gereinigt. Dieses Wasser fangen wir über unsere Horizontalfilterbrunnen auf und bringen das natürliche Grundwasser als Trinkwasser bester Qualität in die Augsburger Haushalte.“

Eine Badewannenfüllung Trinkwasser pro Sekunde

Aus dem neuen Horizontalfilterbrunnen 820 im Trinkwasserschutzgebiet werden rund 90 Liter pro Sekunde nach oben gepumpt. Das entspricht knapp einer Badewannenfüllung. Insgesamt werden so rund 2,5 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr aus dem neuen Brunnen gewonnen. Rund vier Millionen Euro haben die swa in den Brunnenbau und damit in die Trinkwasserversorgung auch der kommenden Generationen investiert.

„Wir freuen uns, gemeinsam mit den Stadtwerken die Augsburger Trinkwasserversorgung bereit für die Zukunft zu machen“, freut sich Augsburgs Umweltreferent Reiner Erben. „Der neue Horizontalfilterbrunnen ist dafür ein weiterer wichtiger Baustein.“

Mit hydrogeologische Untersuchungen wurde vorab der richtige Standort bestimmt, wo sowohl eine ausreichende Wassermenge als auch die gewünschte Wasserqualität vorhanden sind. Beim Baustart im Juni 2017 wurde zunächst der Zentralschacht ausgehoben, anschließend die Filterstränge und die Brunnenstube ausgebaut. Bis zur Inbetriebnahme erfolgten der Rohrleitungsbau, Pumpversuche und Qualitätstests.

SWA_Raffaela_Fakten_137_klein_horizontalfilterbrunnen.jpg
Hori_120_23_8_2012_07.jpg

Natürliche Wasserfilterung durch Sand

Über Horizontalfilterbrunnen wird Trinkwasser aus Bodenschichten in etwa 20 Meter Tiefe gewonnen. Das Wasser ist in dieser Tiefe durch die unterschiedlichen Schichten aus Kies und Sand auf natürliche Weise gefiltert. Sechs sternförmig angeordnete Stränge, die vom Brunnenschacht bis zu 50 Meter in die Sandschicht hineinführen und horizontal angeordnet sind, fangen das Wasser auf. Das gefilterte Wasser wird anschließend durch den Brunnenschacht an die Oberfläche gepumpt und tritt, nach einer Qualitätskontrolle in der Übergabestation, naturbelassen und mit bester Qualität seine Reise in die Augsburger Wasserhähne an.

Insgesamt betreiben die swa 70 Brunnen in Augsburg, davon acht Horizontalfilterbrunnen. In Zukunft setzen die swa immer mehr auf die Nutzung von Horizontalfilterbrunnen, da diese besonders resilient gegenüber den klimatischen Entwicklungen etwa mit Starkregenereignissen in der Region sind. Durch die Filterwirkung der feinen Sandschichten im Boden können die swa die natürliche Reinheit des Wassers langfristig sicherstellen. Das Baufeld für einen weiteren Brunnen liegt im südlichen Stadtwald und ist bereits eingerichtet. Im Oktober 2024 haben die swa darüber hinaus einen Gutachter mit der Erkundung möglicher zusätzlicher Standorte beauftragt.

Augsburg: keine Dürregefahr dank Grundwasserstrom

Während in anderen Regionen Deutschlands öfter über Dürre und Wassermangel berichtet wird, steht im Augsburger Wassergewinnungsgebiet durch einen den Lech begleitenden Grundwasserstrom aus dem Süden auch in Zukunft genügend Wasser zur Verfügung. Zudem versickert Niederschlagswasser vor Ort und trägt zur Grundwasserneubildung bei. Über Horizontalfilterbrunnen wird kein sogenanntes Tiefengrundwasser gewonnen. Noch weiter unter den Strängen fließt dieses Grundwasser, das mehr als 100 Jahre alt ist. Beginnend ab einer Tiefe von 50 Metern, bleibt es von den swa als „eiserne Reserve“ für zukünftige Generationen unangetastet.

Fotos: swa/Thomas Hosemann


Bleiben Sie immer auf dem Laufenden

swa Newsletter abonnieren

Kontakt
Kundencenter
FAQs

FAQs

Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um die Produkte und Dienstleistungen der swa.

Zu den FAQs

Störung

Störung melden

Sie möchten uns eine Störung melden? Hier erreichen Sie unseren Entstördienst.
Wir sind 24 Stunden für Sie erreichbar!

Bitte beachten Sie, dass die Telefonate zu Protokollzwecken aufgezeichnet werden.

Erdgas0821 6500-5500
Strom0821 6500-6600
Fernwärme0821 6500-5555
Trinkwasser0821 6500-6655