swa stellen Busflotte von Biogas auf Elektroantrieb um

Die Stadtwerke Augsburg (swa) stellen bis spätestens 2039 ihre komplette Omnibusflotte auf Elektroantrieb um. In der Zwischenzeit werden neue MAN-Biogasbusse eingesetzt. Zudem testen die swa ab Herbst zwei eBusse im Linienbetrieb.

Die Stadtwerke Augsburg (swa) stellen bis spätestens 2039 ihre komplette Omnibusflotte auf Elektroantrieb um. Damit die passenden Elektrobusse für Augsburg gefunden und erste Erfahrungen in der Werkstatt und für das Fahrpersonal gemacht werden, testen die swa ab Herbst dieses Jahres zwei Elektrobusse von Mercedes unter realen Bedingungen im Linienbetrieb. 2027 beginnt dann der erste Serienhochlauf mit zunächst 32 eBussen, der bis 2030 abgeschlossen sein wird. Bis ganz auf Elektroantrieb umgestellt werden kann, vergehen noch ein paar Jahre. Deshalb werden ab dem kommenden Jahr nochmal 14 neue Biogasbusse der Firma MAN veraltete Fahrzeuge ersetzen. Sie sind vom gleichen Typ wie die, die seit Ende 2025 im Einsatz sind. Die Biogasbusse werden für einen turnusgemäßen Wechsel in der Busflotte benötigt, bis spätestens Ende 2039 werden dann die letzten Biogasbusse ausgemustert und von 92 Elektrobussen ersetzt. Für die Beschaffung der neuen eBusse wird aktuell eine europaweite Ausschreibung vorbereitet.

Von Biogas zu Elektroantrieb

Seit 2011 fahren die Busse der swa in Augsburg zu 100 Prozent mit Biogas und damit mit regenerativer Energie. Dass jetzt dennoch auf Elektroantrieb umgestellt wird, ist dem „Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungs-Gesetz“ der EU geschuldet, das von öffentlichen Verkehrsbetrieben einen auch im Fahrbetrieb höheren Anteil komplett emissionsfreier Fahrzeuge fordert. Ab 2026 muss mindestens jeder dritte neu gekaufte Bus zu 100 Prozent emissionsfrei sein. Daraufhin haben bereits Hersteller angekündigt, in Zukunft keine Gasbusse mehr anzubieten. Beim Testbetrieb der beiden eBusse gilt es unter anderem herauszufinden, wie sich die Busse im Stadtverkehr bei unterschiedlichen Temperaturbedingungen verhalten, wie viele Kilometer die Busse im Linienbetrieb mit einer Batterieladung zurücklegen können und worauf bei der Instandhaltung geachtet werden muss. Zudem werden Fahrerinnen und Fahrer bereits für die eFahrzeuge geschult und können das Fahrverhalten der eBusse testen. „Wir profitieren davon, dass andere Städte wie München, Nürnberg und Ulm bereits erste Elektrobusse im Einsatz haben. So können wir nicht nur unsere eigenen Erfahrungen machen, sondern auch aus deren Herausforderungen lernen“, sagt Klaus Röder, Leiter Fahrzeuge der swa.

2024_04_26_eBusvorstellung__31__web.jpg
2025_04_11_Busstrategie_eBusse_Test_1.jpg

Die swa rechnen mit einem niedrigen dreistelligen Millionenbetrag für neue Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur. Der Freistaat Bayern übernimmt rund 25 Prozent der Beschaffungskosten für die neuen Fahrzeuge. Auch die Ausbaukosten für die Ladeinfrastruktur werden zu etwa 50 Prozent gefördert. „Zu hoffen ist, dass die Bundesförderung für klimafreundliche eBusse wieder aufgenommen wird. Im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung finden sich erste Ansätze dazu“, ergänzt Klaus Röder. Da für Elektrobusse der Netzanschluss auf acht Megawatt erhöht werden und eine komplette Ladeinfrastruktur aufgebaut werden muss, erfolgt die Umstellung schrittweise. Die neue Ladeinfrastruktur steht im Mittelpunkt der neuen Busstrategie der swa.

Neue Ladeinfrastruktur und smarte Software

„Aktuell dauert das Laden eines eBusses mit etwa sechs Stunden noch relativ lange“ so Röder. „Wir planen daher auch die Möglichkeit für Schnellladungen, sodass die Busse nach etwa zwei Stunden wieder einsatzbereit sind.“ Die Batterie- und Antriebstechnologie entwickele sich aber ständig weiter, so dass die swa damit rechnen, dass die Reichweiten in den kommenden Jahren steigen wird. Auch der Busbetriebshof muss angepasst werden: „Wir haben das Glück, dass wir keinen neuen Standort suchen müssen“, so Röder. „Der Betriebshof kann bleiben, muss aber mit der nötigen Ladeinfrastruktur ausgestattet werden.“ Eine smarte Ladesoftware soll künftig steuern, wann und wie die Busse geladen werden, um die Stromversorgung optimal zu nutzen. Langfristig bietet die Busflotten-Umstellung auf Elektromobilität aber insgesamt eine Kostenersparnis. Beispielsweise erwarten die swa geringere Wartungskosten, da Elektromotoren weniger anfällig für Verschleiß sind. Ein weiterer Vorteil: Die eBusse werden deutlich leiser unterwegs sein und damit weniger Verkehrslärm erzeugen. „Unser Ziel ist ein weiterhin nachhaltiger Nahverkehr für Augsburg – leise, umweltschonend und zukunftssicher“, sagt Klaus Röder. 

Fotos: swa/Thomas Hosemann

Mehr zum Thema :
Kontakt
Kundencenter
FAQs

FAQs

Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um die Produkte und Dienstleistungen der swa.

Zu den FAQs

Störung

Störung melden

Sie möchten uns eine Störung melden? Hier erreichen Sie unseren Entstördienst.
Wir sind 24 Stunden für Sie erreichbar!

Bitte beachten Sie, dass die Telefonate zu Protokollzwecken aufgezeichnet werden.

Erdgas0821 6500-5500
Strom0821 6500-6600
Fernwärme0821 6500-5555
Trinkwasser0821 6500-6655