“Night of Light”: Der Gaskessel in rotes Licht getaucht
Bei der “Night of Light” leuchteten mehr als 5000 Gebäude in ganz Deutschland rot. Dahinter steckt ein Hilferuf der Kultur- und Veranstaltungsbranche.
Alarmstufe Rot für Events, Messen, Konzerte und andere Veranstaltungen in Deutschland: Die aktuelle Situation hat die Veranstaltungsbranche hart getroffen. Bei der „Night of Light“ haben sich Unternehmen aus der Kultur- und Eventszene mit Künstlern und Kulturschaffenden, um auf die prekäre Situation der Branche aufmerksam zu machen. Gemeinsam illuminierten sie in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni mehr als 5.000 Gebäude in ganz Deutschland in leuchtendem Rot.
Gemeinsam gegen die Krise
„Mit der ‚Night of Light‘ richten wir einen Appell und Hilferuf an die Politik zur Rettung der Veranstaltungswirtschaft“, erklärt Leo Herrmann. Der Lichtkünstler ist einer der Initiatoren des Projekts in Augsburg. „Wir wollen gemeinsam ein Zeichen setzen. Alle haben das gleiche Ziel, alle helfen zusammen und machen mit“, sagt Leo Herrmann. In Augsburg wurden mehrere Bauwerke beleuchtet, die stellvertretend für die Kultur- und Eventbranche stehen, wie das Rathaus, der Perlachturm, der Hotelturm, die Messe und auch der Gaskessel auf dem Augsburger Gaswerksareal in Oberhausen. „Wir als Kunst- und Kulturschaffende sind da, um den Leuten Freude zu bereiten und Erlebnisse zu bieten“, so Leo Herrmann. „Gleichzeitig ist die ‚Night of Light‘ aber ein Appell an die Politik, in den Dialog zu treten und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.“
400 Lampen lassen den Gaskessel erstrahlen
Leo Herrmann ist gemeinsam mit Helfern des Stadtjugendrings und mehreren Augsburger Firmen ehrenamtlich für die „Night of Light“ im Einsatz. Für die Beleuchtung des Gaskessels in Oberhausen wurden rund 400 Lampen gebraucht, die alle von Hand rund um den Kessel angebracht worden sind. Unter dem Hashtag #nightoflight konnte der Aufbau am Gaskessel und an den anderen Bauwerken in ganz Deutschland mitverfolgt werden. Nachts erstrahlte er dann in leuchtendem Rot.
Kunst und Kultur auf dem Gaswerksareal
Das Gaswerksareal konnte sich in den vergangenen Jahren bereits als neuer Hotspot für die Kultur- und Kreativszene beweisen. Beim Modularfestival des Stadtjugendrings tanzten tausende Menschen zwischen den Gaskesseln, die Brechtbühne des Augsburger Staatstheaters begeistert Theaterbesucher im Ofenhaus und mehrere Künstler und Bands haben ihre neuen Ateliers und Proberäume am Gaswerk bezogen. Und auch in der Krisenzeit war das Gaswerk Anlaufstelle für Kultur und Events: Die ersten Festivals für daheim Augsburg wurden auf dem Club- und Kulturstream der Club- und Kulturkommission live aus dem Gaswerk gesendet. Gemeinsam mit der Stadt Augsburg entwickeln die Stadtwerke Augsburg (swa) zu einem Zentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft.
Fotos: swa / Thomas Hosemann