Lechhauser Stadtteilmütter als Graffiti-Künstlerinnen
Die Stadtteilmütter der Schillerschule Lechhausen haben beim swa Graffiti-Projekt ein echtes Kunstwerk erschaffen.
Die bunten Technikhäuschen der Stadtwerke Augsburg (swa) sind ein richtiger Hingucker! Wer an der Blücherstraße Richtung Friedberg fährt, kann ab sofort die frisch gestaltete Trafo-Station der Stadtteilmütter der Schillerschule in Lechhausen bewundern. Sie wurde im Rahmen des swa Graffiti-Projekts gemeinsam mit dem Graffiti-Verein "Die Bunten e.V." gestaltet.
Stadtteilmütter im Einsatz gegen illegale Graffitis
Die Stadtteilmütter der Schillerschule sind ehrenamtlich engagierte Mütter, die andere Familien ihres Stadtteils begleiten. „Wir beraten und unterstützen sowohl bei Sprachbildung als auch bei Erziehungsfragen“, erklärt Eylem Emir von den Stadtteilmüttern. In wöchentlichen Treffen, beispielsweise in Kitas, Familienstützpunkten und Grundschulen werden Fragen der Eltern geklärt. „Wir sehen uns als mehrsprachige Multiplikatorinnen und übernehmen Verantwortung für Kinder und Familien in unserem Viertel“, sagt Emir.
Darum ging es auch beim swa Graffiti-Projekt. Gemeinsam wurde darüber gesprochen, was beim Sprayen erlaubt ist und wie Kinder und Jugendliche für dieses Thema sensibilisiert werden können. "Die Prävention illegaler Graffitis ist eines unserer Ziele beim Graffiti-Projekt", sagt swa Projektleiter Thomas Hosemann. "Auch hier wirken die Stadtteilmütter als Multiplikatorinnen, um das Thema in ihren Treffen zur Sprache zu bringen und darauf aufmerksam zu machen.“
Siebentischwald und Sixtinische Kapelle
Die Motive, die die Stadtteilmütter auf die Trafo-Station gesprayt haben, haben sie gemeinsam mit dem Graffitiverein „Die Bunten“ konzipiert. Bezug zu den swa stellen der Siebentischwald als Trinkwasserschutzgebiet und das Wasserwerk am Hochablass dar, Blumenwiesen symbolisieren den Nachhaltigkeitsgedanken, den die swa mit ihren Projekten verfolgen.
Zu sehen gibt es außerdem die berühmte Szene aus dem Deckenfresko „Die Erschaffung Adams“ von Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle, bei der sich zwei Hände berühren. „Diese haben wir abstrahiert und in einen Kontext gesetzt“, wie Aaron Roßner von den Bunten beschreibt. „Es geht darum, die Beziehung zwischen Geben und Nehmen darzustellen“, so Roßner.
„Wir hatten jede Menge Spaß beim Sprayen. Es war unsere erste Erfahrung im Bereich Graffiti und eine schöne Chance, es auszuprobieren. Es ist ein tolles Projekt und wir würden sehr gerne nochmal mit weiteren Müttern teilnehmen“, resümiert Stadtteilmutter Eylem Emir.
swa Graffiti-Projekt: Sprayen gegen Vandalismus
Das Graffiti-Projekt der swa läuft bereits seit mehreren Jahren erfolgreich. In diesem Jahr wird das 50. Technikhäuschen der swa in bunten Farben besprüht. Hintergrund für die gesprayten Technikhäuser ist aber nicht allein die Kunst. Es geht auch darum, dem illegalen Besprühen der rund 500 Häuschen entgegenzuwirken und vorzubeugen. „Die Bunten“ gestalten die Häuschen in Graffiti-Workshops gemeinsam mit verschiedenen Gruppen von Schulen über Sportvereine bis hin zu Seniorenheimen – oder den Stadtteilmüttern.
Fotos: swa / Thomas Hosemann