Glaskugeln für die Zukunft
Hinter den Horizontalfilterbrunnen steckt ein Filtersystem, das die Stadtwerke Augsburg in dieser Form als Vorreiter einführten. Winzig kleine Glasperlen sorgen nämlich für sauberes Trinkwasser.
Die Versorgung mit sauberem Trinkwasser ist für die Stadtwerke Augsburg (swa) eine der wichtigsten Aufgaben, der sie mit großem Engagement nachkommen. Wegen der Folgen des Klimawandels ist es notwendig geworden, tiefere Brunnen als bisher zu graben.
Bei diesen tieferen Brunnen wird das auf die Erde fallende Regenwasser nach und nach durch verschiedene Gesteinsschichten gefiltert: Zunächst sickern die Tropfen durch den Humus (etwa 50 Zentimeter von der Erdoberfläche) und eine etwa acht Meter dicke Kiesschicht. Anschließend sickert der Regen durch groben und schließlich feinen Sand, bis er nach etwa 26 Metern auf eine undurchlässige Tonschicht trifft. Auf dieser Schicht fließt das Grundwasser langsam Richtung Norden.
Glaskugeln gegen den Sand
30 Meter bohren die swa in die Tiefe. In etwa 20 Metern Tiefe ragen sechs sternförmig um den Brunnen herum angebrachte Filterrohre horizontal in den Boden hinein. Sie reichen gut 50 Meter in die Sandschicht und sind mit einem Filter aus kleinen Glasperlen umhüllt. Diese Glaskugeln mit einem Durchmesser von bis zu 2,5 Millimetern bilden quasi eine Zwischenschicht zwischen dem Filterrohr und der umgebenden Gesteinsschicht und halten den Sand zurück. Mit dem Einsatz der Glasperlen bei einem Horizontalfilterbrunnen sind die swa Vorreiter.
Reise in den Wasserhahn
Die 50 Meter langen Filterrohre „fangen“ das gefilterte Wasser auf und leiten es in das Innere des Förderschachtes. Dort wird es nach oben zur sogenannten Übergabestation gepumpt und tritt seine Reise in die Wasserhähne der Region an. Circa 100 Liter pro Sekunde können so entnommen werden – das ist etwa eine Badewanne voll Wasser. Dabei ist den swa eines aber wichtig: Es wird nicht mehr Grundwasser entnommen, als sich neu bildet.
Foto: Zehntausendgrad