Die Mobilmacher: mit voller Power in die Zukunft
Die Struktur für den ÖPNV einer Stadt zu haben ist das Eine – sie zukunftsfähig und langfristig zu erhalten und weiterzuentwickeln das Andere. Das tun die swa jedes Jahr durch zielgerichtete Investitionen in Instandhaltung, Modernisierung und Ausbau ihres Netzes und ihrer Flotte.
Königsplatz-Umbau, Erweiterung der Linie 3 nach Königsbrunn, Umbau des Hauptbahnhofs – die großen Vorzeigeprojekte der swa im Bereich der Mobilität sind den meisten Menschen in Augsburg ein Begriff. Doch wer den ÖPNV in einer Stadt wie Augsburg betreibt, darf auch in allen anderen Bereichen keinen Stillstand zulassen. Flotte, Netz, Mitarbeitende und vieles mehr erfordern laufende Investitionen der swa, um sich weiterzuentwickeln und sich so den sich ständig ändernden Bedürfnissen der Menschen in Augsburg anzupassen.
Investitionen in die Zukunft der Mobilität in Augsburg
Die Anforderungen der Menschen an das Mobilitätsangebot in Augsburg verändern sich. Deshalb werden von Zeit zu Zeit größere Bauprojekte wie der Bau der Mobilitätsdrehscheibe am neuen Königsplatz oder der Umbau bzw. die Untertunnelung des Hauptbahnhofs notwendig. Großprojekte wie die zwei genannten kosten die swa nicht nur viele Jahre an Planungs- und Bauzeit, sondern vor allem auch jede Menge Geld. So investierten die swa zum Beispiel in den Kö-Umbau, der im Jahr 2012 begann, insgesamt etwas mehr als 28 Millionen Euro. Das Ergebnis waren ein modernes, funktionales Haltestellendreieck, ein neugestalteter Kö-Park und autofreier Platz für mehr urbane Lebensqualität im Herzen Augsburgs.
Im Gegensatz zum Kö-Umbau wird das swa Großprojekt des Hauptbahnhof-Umbaus bis zur kompletten Fertigstellung noch bis voraussichtlich 2024 andauern. Dann ist der Hauptbahnhof für die Fahrgäste des Zugverkehrs barrierefrei und voll funktionsfähig nutzbar. Die Untertunnelung des Bahnhofs soll die ideale Verknüpfung des städtischen ÖPNV und dem Fern- und Regionalverkehr schaffen. Der erste Teilabschnitt, die Empfangshalle im Bahnhofsgebäude und die neue großzügige Mittelpassage, werden im August 2023 eröffnet. Der zweite Teilabschnitt, die Straßenbahnhaltestelle der swa mit der unterirdische Wendeschleife, wird dann im Jahr 2024 fertiggestellt werden. Bis zum geplanten Bauende wird die Investitionssumme voraussichtlich rund 250 Millionen Euro betragen.
Investitionen in das Netz
Das knapp 100 Kilometer lange Schienennetz der swa könnte man salopp als „Dauerbaustelle“ bezeichnen. Das liegt jedoch nicht daran, dass etwa das Team der swa Gleisbauer schlechte Arbeit leisten würde. Vielmehr ist es so, dass die Gleise ständig enorm hohen Belastungen durch die über sie rollenden Straßenbahnen ausgesetzt sind. Dadurch wird eine ständige Pflege und Instandhaltung des Schienennetzes notwendig. Jedes Jahr sanieren die swa im Durchschnitt 3.000 Meter Schienen – für einen Meter fallen dabei etwa 1.000 Euro an Kosten an.
Auch der Ausbau des swa Netzes wird laufend geprüft und – falls Bedarf festgestellt wird – in die Tat umgesetzt. So konnte im Dezember 2021 die Erweiterung der Linie 3 nach Königsbrunn nach jahrelanger Plan- und Bauzeit eröffnet werden. Seitdem geht es im 15-Minuten-Takt vom Königsplatz nach Königsbrunn und umgekehrt. Das Bauprojekt hat die swa bis zur Fertigstellung rund 52 Millionen Euro gekostet.
Investitionen in eine moderne und nachhaltige Flotte
Um ihren Fahrgästen den bestmöglichen Komfort bieten zu können, investieren die swa laufend in ihre Fahrzeugflotte in den Bereichen Bus & Tram, Carsharing und swa Rad. So wurde zum Beispiel die swa Busflotte komplett auf den umweltschonenden CO2-neutralen Biogas-Antrieb umgerüstet, womit sie eine deutschlandweite Pionierrolle innehat. Auch im Bereich der Straßenbahnen rüsten die swa kräftig auf: Demnächst werden elf nagelneue Bahnen vom Typ Tramlink angeschafft – ältere, in die Jahre gekommene Modelle werden aussortiert. Die Neuanschaffung einer Straßenbahn kostet die swa dabei im Schnitt rund 4 Millionen Euro, die eines neuen Busses etwa eine halbe Million. Und auch in den Bereichen Carsharing und Leihräder haben die swa ordentlich aufgestockt. Die Carsharing-Flotte hat sich im vergangenen Jahr rasant vergrößert und zählt nun bereits fast 300 Autos, bestehend aus Elektro- und Verbrennermotoren. Auch beim swa Rad wurde nachgerüstet: Von ursprünglich 200 Leihrädern ist die Radflotte nun auf 400 Stück angewachsen - dabei wurde außerdem auf Räder mit komplett neuer, moderner Technik umgerüstet.
Investitionen in kompetentes Personal
Was wären all die im bisherigen Text aufgezählten Investitionen in Großprojekte, Netz und Flotte der swa wert, wenn es keine Menschen gäbe, die diese Fahrzeuge auch steuern? Nicht viel. Deshalb spielen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der swa in diesem Kontext auch eine zentrale Rolle. Rund 1.000 Menschen arbeiten bei den swa ausschließlich im Mobilitätsbereich. Etwa 550 davon sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Fahrbetrieb, die täglich am Steuer von Bus und Tram für eine sichere Ankunft ihrer Fahrgäste am Zielort sorgen. Die swa legen großen Wert darauf, diese wichtige „Ressource Mensch“ auch für die Zukunft zu sichern. Deshalb bilden sie ihren eigenen Nachwuchs bei den swa Talents, beispielsweise im Fahrbetrieb für Bus und Tram, auch selbst aus: dafür gibt es eigens die swa Bus- und Straßenbahnfahrschule.
Fotos: swa / Thomas Hosemann