Das passiert 2022 am Augsburger Hauptbahnhof
2022 geht es Schlag auf Schlag am Augsburger Hauptbahnhof. Die Stadtwerke Augsburg (swa) bauen dort am Tunnel samt unterirdischer Straßenbahnhaltestelle und Wendeschleife. Die Bauarbeiten liegen im Zeitplan. Bis zur geplanten Eröffnung im kommenden Jahr ist aber noch einiges zu tun.
Ende 2021 ist der Gleisbau im Tunnel West Richtung Rosenaustraße gestartet. Mittlerweile sind die Gleise dort und in der Wendeschleife fast komplett verlegt. Insgesamt werden auf der Westseite rund 350 Meter Gleise verlegt. Bis März 2022 soll der Gleisbau im Tunnel West und der Wendeschleife vollständig abgeschlossen sein. Im Sommer folgt dann der Gleisbau in der unterirdischen Straßenbahnhaltestelle und im Tunnel Ost Richtung Tunnelausgang in der Halderstraße. Im gesamten Tunnel werden 1.400 Meter Gleise verlegt.
Tunnelbau unter rollendem Rad
Ein weiterer Meilenstein, der dieses Jahr abgeschlossen werden kann, ist die Fertigstellung des Bahnsteigs A, der direkt an das Bahnhofsgebäude angrenzt. Voraussichtlich ab Mai 2022 werden dann alle sechs Bahnsteige am Augsburger Hauptbahnhof wieder in Betrieb sein. Der Tunnelbau am Hauptbahnhof läuft unter „rollendem Rad“. Für die Untertunnelung wurde jeweils ein Bahnsteig gesperrt und abgerissen, um darunter zu graben. Somit konnte der Zugverkehr der DB über die gesamte Bauzeit aufrechterhalten werden. Bis Mitte des Jahres werden laut Plan zudem die gesamten Rohbauarbeiten im Tunnel abgeschlossen sein.
Empfangshalle, Aufzüge und Rolltreppen sind an der Reihe
Noch vor Abschluss der Rohbauarbeiten beginnt im April die Wiederherstellung der denkmalgeschützten Bahnhofshalle. Im Frühjahr 2020 gelang die Untertunnelung des historischen Gebäudes in Abstimmung mit dem Denkmalschutz. Für diese wurden die Original-Fenster und Türen herausgenommen und aufbewahrt. Bei der Wiederherstellung werden sie nun wieder eingesetzt. Ein weiterer, gut sichtbarer Ausbauschritt ist der Einbau der Aufzugsanlagen und Rolltreppen, geplant im Juli 2022. Sie sorgen für die barrierefreie Verbindung zwischen der unterirdischen Straßenbahnhaltestelle der swa in 15 Metern Tiefe, der Verteilerebene für Fußgänger in sechs Metern Tiefe und den Bahnsteigen der DB an der Oberfläche.
Auf die richtige Technik kommt es an
Mit Fertigstellung des Rohbaus beginnt die Montage der Fahrstromanlage. Sie durchläuft das gesamte Bauwerk entlang der Fahrleitungsanlage, ist für die Fahrgäste nicht sichtbar und speist den Ökostrom für den Antrieb der Straßenbahnen in die Fahrleitungen ein. Parallel erfolgt auch die Installation der Heizung, Klima- und Entrauchungsanlage. Oberhalb der Gleise verlaufen zwei Entrauchungskanäle, über die im Brandfall die Rauchgase abgesaugt werden können. Elektrische Anlagentechnik, Fernmeldetechnik und Sicherheitsanlagen für das Bauwerk machen das Technikpaket komplett.
Fotos: swa / Thomas Hosemann