Das historisches Wasserwerk und seine Anfänge

Das historische Wasserwerk der Stadtwerke Augsburg (swa) am Hochablass gehört zu den intaktesten Denkmälern der Industriekultur in Augsburg. Hier hat die zentrale Wasserversorgung für die Stadt ihren Weg begonnen.

Brunnen waren vor der Industrialisierung das funktionierende System zur Wasserversorgung. Schon in England und Frankreich, die zu den früh industrialisierten Ländern zählten, gab es die ersten Vorläufer für moderne zentrale Wasserversorgungssysteme. So wurde beispielsweise in Paris ab 1806 eine große Wasseraufbereitungsanlage gebaut, die Wasser aus der Seine filterte. 1828 kam jedoch das in Augsburg herausgegeben „Polytechnische Journal“ zu der Erkenntnis, dass Filteranlagen nicht ausreichend hygienisch seien. 1848 zählt in Deutschland zur Geburtsstunde der modernen zentralen Wasserversorgung, denn in Hamburg wurde die sogenannte Stadtwasserkunst gegründet. Die Pumpen wurden mit Dampfmaschinen angetrieben und pumpten Wasser aus der Elbe in ein sogenanntes Steigrohr im Wasserturm. Doch sauber war das Wasser deshalb noch lange nicht. Es gab einige Tierarten in den Trinkwasserleitungen und 1892 brach in Hamburg eine Cholera-Epidemie aus, die rund 8.600 Opfer forderte.

1879: Augsburg weiht Wasserwerk am Hochablass ein

Auch in Augsburg gab es Cholera-Epidemien: 1832, 1854 und 1874. Aus diesen zog die Stadt ihre Lehren und es galt eine hygienisch einwandfreie Trinkwasserversorgung zu gewährleisten. Probebohrungen ergaben, Grundwasser aus dem Lechtal zu gewinnen. Diese Fläche lag außerhalb der Stadt und war großräumig von allen Verunreinigungen geschützt. 1878 begann der Bau des neuen Wasserwerks am Hochablass. Die Einweihung fand bereits ein Jahr später statt.

Während dieser Zeit wurden im Stadtgebiet in vielen Straßen neue Rohre verlegt. Die Rohre wurden dabei rund zwei Meter tief in die Erde gelegt, um sie vor Frost zu schützen. Zudem bestanden sie aus Gusseisen, um dem Wasserdruck von bis zu 8 bar gewachsen zu sein. Am Ende war das Rohrnetz 54 Kilometer lang. Mit dem Wasserwerk am Hochablass wurden die Wassertürme und Wasserwerke in der Altstadt abgelöst, die seit 1416 im Einsatz waren. Als Reservewasserwerk war das Wasserwerk am Roten Tor bis Ende des 20. Jahrhunderts voll betriebsfähig. Das Wasserwerk am Hochablass wurde dabei nicht mit Dampfmaschinen betrieben, sondern nutzte das Prinzip Wasser durch Wasser heben. Wie? Dazu wurde die Wasserkraft aus dem nahegelegenen Lech genutzt, um mit Hilfe von Kolbenpumpen das Grundwasser nach oben zu befördern. Das geförderte Trinkwasser wurde dann direkt in die Leitungen gepumpt.

Im Rahmen von swa erleben bieten die Stadtwerke regelmäßig Führungen durch das historische Wasserwerk an.
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Fotos: swa

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