Blühbrache: Es summt und brummt in Augsburg
Wenn im Frühsommer die Blühbrache zum Leben erwacht, sehen die bunten Wiesen im Süden von Augsburg einfach zauberhaft aus. Doch hat das Mutter Natur geschaffen – oder wurde ein bisschen nachgeholfen?
Nicht nur für das Auge und die Seele, sondern auch für den Gaumen hat die Blütenpracht in Königsbrunn und Haunstetten etwas Gutes. Diese Blütenwiesen sind das Wahrzeichen des guten Augsburger Trinkwassers und von leckerem, gesundem Honig. Wie Blumen, Trinkwasser und Honig zusammenhängen?
Natur-Traum Augsburg
Die swa machen in Kooperation mit dem Landschaftspflegeverband Augsburg und Landwirten diese Blumenpracht möglich. Mehr noch: Trinkwasser und Tiere werden geschützt. Auf Empfehlung des LPVA wurde unter anderem die blütenreiche „Veitshöchheimer Bienenweide“ ausgesät. Das Ergebnis dieser sogenannten Blühbrache lässt sich sehen: Zum einen wird das Augsburger Trinkwasser in diesen Arealen geschützt, zum anderen entsteht neuer Lebensraum für Insekten, Schmetterlinge und Bienen, die sich hier verstecken und an den Pollen bedienen können.
Ein Mekka für die Artenvielfalt
Acht Flächen haben Landwirte in Haunstetten und in der Nähe der Lechstraße in Königsbrunn Richtung Lechstaustufe 23/Mering für das Säen der sogenannten Blühbrache zur Verfügung gestellt. Diese Felder werden während dieser 3 bis 5 Jahre nicht gedüngt oder gespritzt. Somit sickern kein Nitrat oder Pestizidrückstände in das Trinkwasser. Zudem können Wildkräuter und -blumen frei wachsen, was eine Vielfalt an Tieren anzieht. Die Lebewesen haben in der Brache genug Raum, um sich zu entfalten, zu ernähren und sich sicher zu fühlen. So wird aus dem Ackerland ein Blütenmeer, in dem sich eine wahre Artenvielfalt tummelt.
Lerchenfenster: Gemeinsam für den Naturschutz
Neben Schmetterlingen und Bienen fühlen sich hier auch die Feldlerchen wohl. Bei „Lerchenfenstern“ werden in den Blühbrachen oder in Getreidefeldern Lücken bei der Aussaat gelassen, um der Feldlerche Brutplätze anzubieten. Auch können Kräuter zwischen dem Getreide wachsen, was eine Nahrungsquelle für viele Tiere darstellt. Dieser Entfaltung der Artenvielfalt zu Gute, zu der auch die Feldlerche zählt, erstatten die swa im Zuge von swa Trinkwasser Regenio den Landwirten die dadurch geringeren Ernteerträge.
Honig aus dem Wasserschutzgebiet: lecker und gesund
Inmitten der Blumenpracht des Trinkwasserschutzgebiets haben auch Bienen freie Bahn und können sich an den Blüten bedienen, bevor der gute Honig dann auf’s Brot oder in den Tee kommt. Auch Imker Christian Rutt trägt seinen Teil dazu bei. Seine Bienen bedienen sich ebenso an den Pollen der Blüten im Siebentischwald. In seinem Betrieb in Stettenhofen schleudert er dann den Honig. Seiner Leidenschaft als Imker geht er teilberuflich nach, die Faszination für Bienen packte ihn schon in der Kindheit. Was seinen Honig qualitativ so hervorragend macht? „Ich hole jeden Honig einzeln aus der Schleuder und sortiere Schlechtes aus, so dass nur der gute Honig bleibt. Außerdem enthält mein Honig mehr Wasser, was für ein kräftigeres Aroma sorgt“, erzählt Christian Rutt. Statt Massenproduktion wird jeder Honig sorgfältig einzeln vorbereitet. Insgesamt produziert er in seiner Imkerei im Jahr bis zu zwei Tonnen Honig. Ein Teil davon geht sogar an die Bäckerei Wolf in Form von kleinen Frühstücksportionen.