Alte Rohre – schlechtes Wasser?
Gerade in älteren Gebäuden sind auch die Rohre, die das Trinkwasser fördern, oft schon in die Jahre gekommen und nicht mehr auf dem aktuellsten Stand. Doch was bedeutet dies für die Trinkwasserqualität? Haben die Rohre darauf einen Einfluss? Mehr Infos gibt es hier.
Nicht immer ist bekannt, aus welchem Material die Wasserleitungen in einem Haus bestehen und welches Alter sie haben. Wenn die Trinkwasserinstallation nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik erbaut wurde, muss sich trotz alter Rohre niemand Sorgen um die Wasserqualität machen. Auch ist nicht jede Veränderung ein Alarmsignal: Etwas Rost im Perlator deutet lediglich darauf hin, dass Leitungen aus Stahl verwendet wurden. Diese sind auch in betagtem Zustand unbedenklich. Aber egal, ob alte oder neue Rohre: Hat das Trinkwasser länger in der Leitung gestanden, sollte man es kurz ablaufen lassen, bevor man es als Lebensmittel entnimmt und verwendet.
Filtern ist unnötig
Das Augsburger Trinkwasser der Stadtwerke Augsburg (swa) kann als naturbelassenes Lebensmittel genossen werden. Es ist nicht nötig, mit Filtern Schadstoffe zu entfernen. Im Gegenteil: In ungünstigen Fällen kann der Einsatz eines Wasserfilters die Trinkwasserqualität sogar verschlechtern.
Überwachung garantiert beste Qualität
Die Stadtwerke Augsburg überwachen die Qualität des Trinkwassers an einer Vielzahl von Messstellen. Die letzte Endkontrolle erfolgt an den Stellen, die den Verbrauchern zur Entnahme von Trinkwasser dienen. So werden in Küchen und Aufenthaltsräumen einiger hierfür ausgewählter Gebäude wie Kindergärten und Schulen regelmäßig Wasserproben entnommen. Obwohl die Rohre in diesen Gebäuden häufig sehr alt und lang sind, konnte bislang kein nennenswerter Einfluss der verwendeten Rohrleitungsmaterialien auf das Trinkwasser festgestellt werden.
Das Trinkwasser schützt sich selbst
Über seine ausgezeichnete Qualität hinaus hat das swa Trinkwasser eine weitere herausragende Eigenschaft: Dank seiner besonderen Zusammensetzung fördert es die Ausbildung einer feinen Schutzschicht in den Rohrleitungen. Diese schützt das Trinkwasser vor den Einflüssen des Rohrleitungsmaterials. Die Schutzschicht leistet einen wichtigen Beitrag dazu, dass das Trinkwasser auch in großen und alten Gebäuden den strengen Anforderungen der swa entspricht.
Vorsicht bei Billigware
Leider werden bei privaten Installationen immer wieder für Trinkwasser ungeeignete Materialien eingesetzt. Viele Baumärkte halten für den Heimwerker ein breites Angebot an oft preisgünstiger Installationsware bereit. Doch bei der Auswahl kommt es nicht nur auf den Preis an – das verwendete Material muss auch für Trinkwasser geeignet sein. Sonst können unerwünschte Stoffe wie Kupfer, Blei oder Weichmacher in das Trinkwasser gelangen. Um dies zu vermeiden, sollte man nur einen eingetragenen Installateurbetrieb mit Baumaßnahmen an Trinkwasseranlagen beauftragen. Als kompetenter Fachbetrieb wird dieser nur für Trinkwasser zugelassene Bauteile und Rohrleitungen verwenden.
Allgemein anerkannte Regeln der Technik
Im Bereich der Trinkwasserinstallation werden die aktuell gültigen nationalen Regelwerke des Deutschen Instituts für Normung (DIN), des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfachs (DVGW), des Vereins der Deutschen Ingenieure (VDI) sowie internationale Normen des Europäischen Komitees für Normung (CEN) und der Internationalen Organisation für Normung (ISO) als allgemein anerkannte Regeln der Technik bezeichnet. Die hier tätigen Installateurbetriebe müssen sich an diese Regeln halten.
Foto: swa/Martin Augsburger